Fehler und Sicherheitslücken: Solingen hält dennoch an Luca-App fest

Trotz wachsender Kritik hält die Stadt Solingen an der Nutzung der Luca-App fest. Solange es nichts Besseres gibt, werde man die App empfehlen, heißt es. Zuletzt war die Luca-App wegen Sicherheitslücken und bei Fehlern bei der Kontaktnachverfolgung in die Kritik geraten. Die Stadt Solingen sagt, dass ihres Wissens nach das Land NRW die App weiterentwickelt habe. Nun sei sie auch mit anderen Apps kompatibel. Die Stadt erklärt weiter, dass es der Sinn der Luca- App ist, die Kontaktnachverfolgung und Datenkommunikation mit den Gesundheitsämtern zu erleichtern und zu beschleunigen und dadurch Veranstaltungen tendenziell eher wieder möglich zu machen. Nebenher nehme sie den Gastronomen und Veranstaltern (oder auch Friseurbetrieben) viel Schriftkram ab, weil sie die Kundenlisten nicht mehr ausfüllen lassen und archivieren müssen. An diesen Vorteilen hat sich im Prinzip nichts geändert, so die Stadt.

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden von Bund und Ländern sieht große Mängel bei der Luca-App. Sie fordern eine dezentrale Speicherung der Kontaktdaten. Bislang sollen die Daten im Luca-System gespeichert werden. Was Luca mit diesen Daten macht und wer Zugriff darauf hat, sei unklar. Eine weitere Schwachstelle sind laut IT-Experten die Luca-Schlüsselanhänger, die die Macher der App herausgeben. Mit ihnen können sich Menschen auch ohne Smartphone bei Veranstaltungen als Besucher registrieren, auf den Schlüsselanhängern befindet sich ein QR-Code. Laut IT-Experten lassen sich die Daten der Schlüsselanhänger mühelos auslesen und der Besitzer so problemlos ausspionieren. Der Kreis Warendorf als Modellregion verteilt die Schlüsselanhänger zum Beispiel kostenlos über das Rathaus.

 

 

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