IG Metall kritisiert Stellenabbau bei Leistritz
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.06.2021 16:18
Die Gewerkschaft IG Metall reagiert mit scharfer Kritik auf den geplanten Stellenabbau bei Leistritz in Remscheid. Bei der Niederlassung sollen 120 Jobs wegfallen, das wurde vergangene Woche entschieden. Das Unternehmen nennt als Grund die Folgen Corona-Pandemie. Leistriz produziert Bauteile für Flugzeugturbinen.

Das Unternehmen Leistritz Turbinentechnik GmbH bleibt in Remscheid mit 130 Arbeitsplätzen erhalten - allerdings werden dafür 120 Jobs wegfallen. So sieht der Kompromiss aus, den eine Einigungsstelle ausgearbeitet hatte. Dieser Schritt sei überlebenswichtig, heißt es dazu von Leistritz. Wegen Corona sei der Umsatz eingebrochen, weil es weniger Flüge gab und somit auch weniger Turbinen gebraucht wurden. Die IG Metall kritisiert die Entscheidung scharf und kündigt an, arbeitsgerichtliche Schritte zu prüfen. Die Gewerkschaft findet unter anderem, dass die Abfindungen der betroffenen Mitarbeitenden niedrig seien.
"Das ist ein asozialer Sozialplan!", sagt Marko Röhrig, Geschäftsführer der IG Metall Remscheid-Solingen. Er habe die gesamten Verhandlungen begleitet und kritisiert vor allem die "starre Haltung" von Leistritz. Unter anderem wurde entschieden, dass zum 1. Juli eine Transfergesellschaft eingerichtet werden soll, in welche die rund 120 Mitarbeitenden übergehen, die bis Ende Juni eine Kündigung erhalten haben. "Es kann und darf nicht sein, dass Unternehmen sich so einfach wie legal der Verantwortung entziehen können.", so Röhring.

