Lockere Quarantäneregeln: VBE im Zwiespalt

Eine große Entlastung für Familien - so werden die neuen Quarantäne-Regeln für Kinder und Jugendliche von den Städten Remscheid und Solingen kommentiert. Der Verband Bildung und Erziehung in Solingen teilt diese Einschätzung, macht sich aber auch Sorgen. "Ich bin da ehrlich gesagt sehr zwiegespalten.", sagt der Solinger VBE-Vorsitzende Jens Merten. Im Sinne der Kinder, die nun nicht mehr 14 Tage in Isolation müssen, sei die Entscheidung sicher zu begrüßen. Er könne aber nicht abschätzen wie sehr sich nun die Gefahr von unterkannten Infektionen an den Schulen erhöht. In Remscheid und Solingen infizieren sich aktuell vor allem sehr viele junge Menschen neu mit Corona. Jens Merten findet, dass die Test- und Sicherheitskonzepte an den Schulen mit Blick auf die neuen Quarantäne-Regeln angepasst werden müssen.

Die geltenden Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Lüften, Testen und das Tragen medizinischer Masken sind laut dem Gesundheitsministerium weiter einzuhalten. Das Ministerium sprach von "Quarantäne-Erleichterungen" und nannte als Beispiel die Infektion eines einzelnen Kindes innerhalb einer Klasse, eines Kurses, einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflegestelle. Das Kind werde dann in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. "Die übrigen Kinder müssen in der Regel nicht in Quarantäne." Zur Kontrolle werde bei einem Fall in Schulen die Zahl der wöchentlichen Testungen erhöht. In der Kindertagesbetreuung sollen neben den freiwilligen Selbsttests nach Auftreten eines Infektionsfalls Pflicht-Selbsttests eingeführt werden.

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