Stadt Remscheid startet große Impf-Aktion

Die Stadt Remscheid hat eine besondere Impf-Aktion gestartet - und ist dabei auf große Resonanz gestoßen. Über 700 Erstimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca wurden kurzfristig für Dienstag (18. Mai) angeboten. Alter, Berufszugehörigkeit oder mögliche Vorerkrankungen spielen bei dieser Impfaktion keine Rolle. Die Onlinebuchung wurde am Freitag gegen 17.30 Uhr freigeschaltet. In weniger als zwei Stunden waren alle Termine vergeben. Die Zweitimpfung gibt es später beim eigenen Hausarzt oder der eigenen Hausärztin. AstraZeneca ist zwischenzeitlich für alle Erwachsenen freigegeben.

© Guido Eul-Jordan / Stadt Remscheid

Wo bekomme ich einen Termin?

Für diese Aktion leider nicht mehr. Alle Erstimpftermine, die im städtischen Terminbuchungssystem eingestellt wurden, waren binnen kürzester Zeit ausgebucht. Die Aktion findet im Remscheider Impfzentrum in der Sporthalle West (Wallburgstraße 23) statt.

Mit was wird geimpft?

Für die Impfaktion stehen insgesamt 720 Dosen des Impfstoffes Vaxzevria des Herstellers AstraZeneca (Vektorenimpfstoff) zur Verfügung, die ursprünglich für die Zweitimpfung der Berufsgruppen aus der Impfpriorisierung 2 – hierzu gehören Erzieherinnen, Grundschullehrerinnen und viele andere impfpriorisierte Sparten – geordert worden waren. Tatsächlich kamen sie nicht zum Einsatz, nachdem das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) Ende März den sofortigen Stopp der Impfungen von unter 60-jährigen Männern und Frauen mit diesem Impfstoff verfügt hatte. In der Folge waren die überwiegend jüngeren Angehörigen der priorisierten Berufsgruppen mit einem alternativen Wirkstoff zweitgeimpft worden. AstraZeneca ist zwischenzeitlich für alle Erwachsenen freigegeben. Bei bewusster Entscheidung und guter Aufklärung bestehen seitens des MAGS und der Ständigen Impfkommission keine Bedenken, ihn auch bei jüngeren Menschen einzusetzen.

Besondere Buchungsmodalitäten

Beim Buchen des eigenen Impftermins für den Sonder-Impfaktionstag am 18. Mai muss eine kleine Besonderheit beachtet werden: Das städtische Buchungssystem unterscheidet bei Buchungen automatisch anhand des Lebensalters der zu impfenden Personen, welcher Impfstoff normalerweise zugewiesen wird. Diese Modalität lässt sich für den Sonder-Aktionstag nicht technisch abändern. Daher gilt es zu wissen: Bucht man sich für den 18. Mai einen Impftermin und ist jünger als 60 Jahre, erhält man zwar vom System eine Buchungsbestätigung und Impfunterlagen für einen mRNA-Impfstoff (z.B. BioNTech). Jedoch wird jede Person am 18. Mai ausschließlich mit AstraZeneca geimpft. Die zum Impfstoff passenden Aufklärungs- und Einwilligungsunterlagen erhält man dann vor Ort im Impfzentrum und kann sie unmittelbar vor seiner Impfung ausfüllen. Weiterhin gilt es zu beachten, dass im Impfzentrum aus Kapazitätsgründen keine ausführlichen Aufklärungsgespräche zur individuellen Risikoabschätzung bei der Impfung mit AstraZeneca für Unter-60jährige stattfinden können. Sollte man eine solche individuelle Aufklärung benötigen, ist diese im Vorfeld in der Hausarztpraxis durchführen zu lassen.

Veränderte Terminbuchung für AstraZeneca

Was für die Impfaktion am Dienstag galt, gilt ab sofort für alle Neubuchungen im Remscheider Impfzentrum über das städtische Buchungsportal: Bisher wurde bei der Buchung eines Erstimpftermins automatisiert der Zweitimpftermin im Abstand von 6 beziehungsweise 12 Wochen festgesetzt. Das gilt ab sofort nicht mehr. Personen, die sich im Impfzentrum mit AstraZeneca erstimpfen lassen, wenden sich ab sofort für die Zweitimpfung an ihre Hausarztpraxis. Hier wird gemeinsam entschieden, mit welchem Impfstoff nach wieviel Wochen die Zweitimpfung durchgeführt wird.

Wichtig: Zweitimpftermine mit AstraZeneca, die bereits vereinbart sind, bleiben selbstverständlich bestehen und sollen auch unbedingt eingehalten werden. Sollte man bereits vor seinem Zweitimpftermin im Impfzentrum zum Beispiel in der Hausarztpraxis geimpft worden sein, bittet das Impfzentrum um die Stornierung des Termins, da Impfstoff immer konkret anhand der Buchungszahlen geordert wird. Und bei der Vereinbarung eines Impftermins mit einem mRNA-Impfstoff – hierzu gehören BioNTech und Moderna – bleibt es bei der Terminreservierung beider Impftermine im Remscheider Impfzentrum. Der Zweitimpftermin wird dann vor Ort im Impfzentrum beim Erstimpftermin vereinbart.

Fehlende Impftermine führen zu Unmut

Wie berichtet, hat das MAGS mit dem 19. Impferlass weitere Personen der Priorisierungsgruppe 3 für das Impfen zugelassen. Hierzu gehören beispielsweise Menschen, die im Lebensmittelmarkt oder im Drogeriemarkt an der Kasse tätig sind. Seit dem 6. Mai können nun auch diese Personen- und Berufsgruppen über die Terminbuchungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigungen – telefonisch unter 0800/116 117 01 oder online über die Internetseite www.116117.de – einen Impftermin buchen. Hierfür hat das MAGS allerdings keine zusätzlichen Impfkontingente zur Verfügung gestellt. Deswegen ist eingetreten, was absehbar war: Weil Impfstoff fehlt, fehlt es an Impfterminen. Personen, die endlich zur Impfung zugelassen sind, gehen vorerst leer aus und müssen sich weiter gedulden. Der Remscheider Krisenstab bedauert diesen Umstand sehr und hofft auf die dringend benötigte schnelle Versorgung mit mehr Impfstoffen.

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