VBE kritisiert Grundschulöffnung vor den Ferien

Alle Grundschulkinder sollen in NRW ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen - für die letzten beiden Wochen bis zu den Sommerferien. Das hat das Land heute bekanntgegeben. Der Verband Bildung und Erziehung in Solingen findet das problematisch. Er vermisst außerdem klare Leitlinien für die Sommerferien und eine Strategie für die Zeit danach. Wenige Wochen vor Beginn der Ferien sei nichts geklärt, kritisiert der VBE.

"Das ist ein fatales Signal für Eltern, Lehrer und Kinder.", heißt es vom Verband Bildung und Erziehung in Solingen. Die Schulen bräuchten Leitlinien für die Sommerferien und eine Strategie wie es danach weitergeht. Der VBE Solingen hält die Öffnung vor den Sommerferien für überstürzt. Das werfe die ganze Organisation der letzten Wochen über den Haufen. Man sei nicht in einem Wettbewerb um die schnellste Öffnung, stattdessen brauche man einen verlässlichen Plan für das kommende Schuljahr. 

Aktuell laufen weiterhin Notbetreuung, Lernen auf Distanz und Präsenzunterricht parallel, sagt der VBE. Diesen Mix trotz Personalmangel zu organisieren, war und ist eine Mammutaufgabe und erforderte viel Zeit. Sollte die Landesregierung nochmal neue Modelle einbringen, verlieren die Schulen wichtige Zeit, um das kommende Schuljahr erfolgreich planen zu können, so die Sorge. Der Wettbewerb um die schnellste Öffnung kenne keine Gewinner im Bildungssyste m.Knapp 83 Prozent der Lehrer in NRW stehen laut Schulministerium auch in der Corona-Pandemie für den Präsenzunterricht zur Verfügung. Die Zahl der dienstfähigen Lehrkräfte habe sich damit im Vergleich zu den vergangenen Wochen um rund 10 Prozent erhöht, schilderten NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) und Staatssekretär Mathias Richter am Freitag in Düsseldorf.



Statt dem Abstandsgebot setzt das Ministerium in den Grundschulen ab dem 15. Juni darauf, dass die Klassenverbände als konstante Lerngruppen strikt unter sich bleiben - und möglichst nur vom Klassenlehrer unterrichtet werden. Die Gruppen dürften sich auch auf dem Schulhof nicht vermischen. Es brauche dafür unterschiedliche Pausenzeiten, sagte Gebauer am Freitag.

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