Weniger Akzeptanz für Corona-Maßnahmen?

Die Ordnungsämter in Remscheid und Solingen bemerken eine gewisse "Corona-Müdigkeit" im RSG-Land. Die Menschen hätten demnach immer weniger Verständnis für die aktuell noch bestehenden Corona-Regeln. Bei Kontrollen in Handel, Gastro oder beim Sport würden viele sehr uneinsichtig reagieren.

Solingen befindet sich in Inzidenzstufe 2, Remscheid in Inzidenzstufe 1. Viele Regeln aus dem Frühjahr wurden inzwischen gelockert oder sogar aufgehoben, etwa die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen. Beide Ordnungsämter sagen, dass sie mittlerweile kaum noch Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen der Corona-Regeln einleiten müssen. Aber: wenn sie doch mal einen Regelverstoß feststellen, dann reagieren die Betroffenen oft wenig einsichtig, teilweise auch aggressiv. Das Remscheider Ordnungsamt befürchtet, dass es vielen sehr schwerfallen werde, neue Einschränkungen zu akzeptieren, falls die Zahlen weiter steigen.

Die Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren hat in Solingen stark abgenommen, auch in Remscheid passiert das nur noch vereinzelt. Parallel dazu sinkt offenbar die Einsicht der Menschen, wenn sie doch - bewusst oder unbewusst - eine Corona-Regel brechen. Wie das Solinger Ordnungsamt sagt, ist der Ton noch mal deutlich rauer geworden. Das könnte mit den steigenden Impfungen zusammenhängen, glaubt das Remscheider Ordnungsamt. Viele würden offenbar meinen, dass nach einer Impfung gar keine Regeln mehr gelten. In Solingen wurden zuletzt auch vereinzelt verbotene Partys festgestellt. Das Solinger Ordnungsamt kontrolliert derzeit, ob die Regeln der Inzidenzstufe zwei eingehalten werden. Dazu zählt zum Beispiel, dass sich nicht mehr als drei ungetestete und ungeimpfte Haushalte im öffentlichen Raum treffen.

Die Inzidenzwerte steigen in Remscheid und Solingen weiter. Remscheid liegt heute bei 19,8, Solingen bei 76,6. Das ist erneut der zweithöchste Wert in Deutschland und der höchste Wert in NRW.

Ordnungsamt Solingen
© Radio RSG / Symbolbild

Weitere Meldungen