Ausbeutung durch Lieferando?
Veröffentlicht: Dienstag, 11.05.2021 08:54
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Arbeitsbedingungen beim Essenslieferdienst Lieferando kritisiert.

In Zeiten geschlossener Restaurants bestellen immer mehr Menschen in Remscheid und Solingen ihr Essen im Internet. Die Fahrer profitieren von dem boomenden Geschäft nicht. Die Fahrer arbeiten zu Niedriglöhnen und teils am Rand der Belastungsgrenze, sagt die Gewerkschaft NGG. Die kritisiert insbesondere den „Anreiz zur Akkordarbeit“. Um über den Einstiegsverdienst von nur zehn Euro pro Stunde hinauszukommen, müssten die Beschäftigten möglichst viele Bestellungen in möglichst kurzer Zeit ausliefern. Ab der 25. Bestellung zahle Lieferando einen Zuschlag von 25 Cent pro Order, ab dem 100. Auftrag gebe es einen Euro mehr. Dieses System führt zu großem Stress bei den Fahrern, denen jede rote Ampel wertvolle Zeit kostet. Zudem sollten Beschäftigte ihre Lohnabrechnungen genau prüfen. Nach Gewerkschaftsinformationen passiere es immer wieder, dass Zahlungen zu spät kämen oder sogar ausblieben.