Fünfach-Mord in Solingen: Anklageschrift mit neuen Details
Veröffentlicht: Freitag, 21.05.2021 16:47
Das Wuppertaler Landgericht hat heute die Anklage gegen die Solinger Mutter, die des fünf-fachen Kindsmords beschludigt wird, zugelassen. Der Prozess gegen die zur Tatzeit 27-jährige startet am 14. Juni. In der Anklageschrift gibt es außerdem neue Details zu dem Mord.

Bisher war der Öffentlichkeit nur bekannt, dass die Solingerin am 3. September vorigen Jahres fünf ihrer sechs Kinder in der Wohnung an der Hasselstraße betäubt und anschließend erstickt haben soll. In der Anklage wegen heimtückischer Tötung, die heute vom Landgericht zugelassen wurde, wird die Staatsanwaltschaft aber jetzt konkreter. Demnach soll die Angeklagte ihren Kindern erst einen Medikamenten-Cocktail aus Beruhigungs- und Schmerzmitteln (u.a. Vomex und Nurofen) in die Frühstücksgetränke gemischt haben, bis sie schläfrig wurden. Anschließend soll die 27-jährige im Badezimmer das Wasser in die Wanne eingelassen, Badespielzeug dazugelegt und ein mobiles Heizgerät eingeschaltet haben. Danach hat sie dann laut Anklage nacheinander die Kinder geweckt, in die Badewanne gelegt, dort erstickt oder ertränkt, in Handtücher gewickelt und wieder zurück in ihre Zimmer gebracht. Die Kinder waren zwischen eineinhalb und acht Jahren alt.
Die Frau war nach der mutmaßlichen Tat mit der S-Bahn nach Düsseldorf gefahren, hatte dort versucht, sich vor einen Zug zu werfen, überlebte jedoch schwer verletzt. Sie sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Inwieweit die Frau sich selbst zu den Vorwürfen geäußert hat, geht aus der heutigen Mitteilung der Staatsanwaltschaft Wuppertal nicht hervor.
Für den Prozess sind 11 Verhandlungstage bis Mitte August angesetzt. Das Hauptverfahren dient der Klärung, ob die in der Anklage erhobenen Vorwürfe zutreffen oder nicht. Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Angeklagte als unschuldig.