Iraner aus Kirchenasyl verschwunden
Veröffentlicht: Freitag, 15.03.2019 11:23
Das Kirchenasyl für einen Iraner in der Solinger Luther Gemeinde wurde überraschend beendet. Das hat der Evangelische Kirchenkreis Solingen mitgeteilt. Der 28-jährige Iraner, der sich seit März 2018 in der Luther-Kirchengemeinde befand, habe am Mittwoch das Kirchenasyl unerwartet verlassen. Die zuständige Ausländerbehörde wurde von der Gemeinde zeitnah darüber informiert. Diese Entwicklung kam für die Verantwortlichen der Gemeinde unerwartet. Man wisse nicht, wo sich der Mann jetzt befindet.
Zuvor hatte die zuständige Ausländerbehörde in Gesprächen mit der Gemeinde und Vertretern der Evangelischen Kirche im Rheinland dem jungen Mann noch eine letzte Frist eingeräumt, um Deutschland zu verlassen. Andernfalls werde man eine zwangsweise Abschiebung nach Frankreich durchsetzen. Pfarrer Christian Lerch sagt, dass man den Entschluss des Flüchtlings respektiere. Der Iraner war im November 2016 nach seinem im Iran vollzogenen Übertritt zum christlichen Glauben nach Deutschland gekommen und hatte hier einen Antrag auf Asyl als religiös Verfolgter gestellt. Gegen die Ablehnung dieses Antrags durch das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatte er Klage eingereicht und im vergangenen Frühjahr um Kirchenasyl gebeten.
