Liebesdrama in der Fischfabrik - MDR zeigt «Norwegian Dream»

TV-Ausblick MDR - «Norwegian Dream»
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TV-Film

Trondheim (dpa) - In einer Fischfabrik halten Arbeitskräfte aus Osteuropa den Betrieb am Laufen. Einer von ihnen ist Robert. Am Fließband verliebt er sich in seinen Kollegen Ivar. Doch so einfach ist das nicht. Ivar und Robert sind mit einigen Hindernissen konfrontiert. «Norwegian Dream» ist ein Film über zwei junge Menschen, die sich sozialen und kulturellen Barrieren, Vorurteilen und Klischees stellen müssen, um ihren Weg zu finden. Der MDR zeigt das Drama am Dienstag, 22. Juli, um 22.55 Uhr. Zudem ist der Film in der Mediathek abrufbar.

Regie führte der norwegisch-dänische Filmemacher Leif Igor Devold, der zuvor vor allem Dokumentarfilme produzierte. Das Drehbuch stammt von dem Autoren-Trio Justyna Bilik, Gjermund Gisvold und Radoslaw Paczocha.

Allen Widerständen zum Trotz

Der Pole Robert (Hubert Milkowski) kommt an die norwegische Küste, um in einer Fischfabrik nahe Trondheim Geld zu verdienen. Er will, wie viele andere Arbeiter auch, seine Familie unterstützen. Seine Mutter ist hoch verschuldet. 

Der 19-Jährige ist ein zurückhaltender Typ. An seinem ersten Arbeitstag in der Fabrik lernt er Ivar (Karl Bekele Steinland) kennen. Der ist der Adoptivsohn des Fabrikeigentümers, lebt offen schwul und ist schwarz. Immer wieder ist er Anfeindungen ausgesetzt.

Ivar erklärt Robert das Filetieren der Fische, die Fließbandarbeit ist anstrengend und eintönig. In seiner Freizeit macht Robert Sport. Und er fühlt sich zu Ivar hingezogen. Bislang hat er seine Gefühle Männern gegenüber immer zurückgehalten - aus Angst vor der Reaktion seiner Landsleute. Doch dieses Mal ist alles anders und Robert und Ivar kommen sich näher. 

Ein neues Abrechnungsmodell in der Fischfabrik sorgt für Ärger unter den Arbeitern. Als es einen Streik gibt, setzt sich auch Ivar für bessere Bedingungen ein. Robert möchte lieber weiterarbeiten, er braucht dringend das Geld.

Überzeugende Darsteller

«Norwegian Dream» ist das Spielfilmdebüt von Leiv Igor Devold, der im polnischen Warschau geboren wurde und in Oslo aufwuchs. Er entfaltet die schwule Liebesgeschichte der beiden jungen Männer, die mit Homophobie konfrontiert sind. Die herbstlich-kühle Kulisse unterstreicht die nicht weniger kühle Atmosphäre in der Fischfabrik. 

Ein Gewinn sind die hervorragenden Hauptdarsteller, die mit ihrem Spiel berühren. Milkowski war unter anderem schon in der Netflix-Serie «Das Grab im Wald» zu sehen. Bekele Steinland spielte bislang vor allem Theater. Unbedingt sehenswert ist auch die Szenerie, zeigt der Film doch die atemberaubende Schönheit der norwegischen Fjorde.

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