Mehr Kindesmissbrauch wegen Lockdown?
Veröffentlicht: Donnerstag, 19.11.2020 05:19
In der Kinderschutzambulanz in Remscheid werden immer mehr Fälle schweren Missbrauchs von Kindern gemeldet. Nach einem kurzen Abflauen im ersten Lockdown im April, müsse man jetzt alles und noch mehr aufarbeiten.
Vor allem viele misshandelte Säuglinge seien in den letzten Monaten aufgefallen, so Birgit Köppe-Geisendrees, die Leiterin der Ambulanz im RSG-Gespräch. In den ersten Wochen des Lockdown sei die Kontrolle durch die Jugendämter weggefallen, deshalb sei vieles nicht aufgefallen. Das habe sich danach sofort gezeigt und sei noch deutlich gesteigert worden. Die Mitarbeiter der Kinderschutzambulanz seien durch die vielen Fälle am Limit, die sich noch nicht zahlenmäßig darstellen lassen. Klar sei aber: vor allem durch fehlende Kita- und Schulöffnungen seien die Vertrauenspersonen für Kinder weggefallen, sodass erst jetzt vermehrt viele Missbrauchsfälle ans Tageslicht kommen.
