Solinger Comedy-Autor Marcus Budde ist tot

Kollegen und Weggebleiter trauern um den Erfinder und Veranstalter des "Comedy Punch Club".

© Thorsten Kabitz / Radio RSG

Viele Solinger kannten ihn vor allem als Veranstalter der Comedy-Shows, die 2009 in der Discothek Getaway in Ohligs starteten und nach Zwischenstationen im Hitzefrei und Walder Stadtsaal zuletzt in der Cobra stattfanden. Marcus Budde war aber auch Autor und Coach. Vor allem junge Talente zu finden und zu fördern, war ihm ein großes Anliegen. Heutige Stars wie Chris Tall, Abdelkarim oder Carolin Kebekus hatten im "Comedy Punch Club" ihre ersten Auftritte. Im kommenden Herbst wollte Marcus Budde mit dem Konzept in andere Städte expandieren und hatte noch weitere Pläne. Nun lebt er nicht mehr.

Bestätigt wurde sein Tod am Samstag u.a. durch die Betreiber des Walder Stadtsaals. Dort hatte Budde zuletzt in einer Wohnung gelebt. Über die genauen Umstände ist nichts bekannt. Enge Freunde wussten jedoch, dass Budde schon seit Langem mit Schlafapnoe zu kämpfen hatte. In den letzten Wochen hatte sich der Zustand verschlimmert. Die Nachricht über seinen Tod kam jedoch für alle plötzlich und unerwartet.

Wie groß der Einfluss von Marcus Budde in der Comedy-Szene war, auch über die Region hinaus, zeigt sich unter anderem in einem hoch emotionalen Post von Comedian Chris Tall: "Es trifft mich wirklich sehr, dass du jetzt nicht mehr unter uns bist." Marcus Budde sei für ihn ein Freund geworden, der ihm vor allem in der Anfangszeit sehr geholfen habe. "Gefühlt waren alle da und haben ihre persönliche Geschichte mit ihm. Marcus war ein Unikat mit Ecken und Kanten. Er hatte auch seine Päckchen zu tragen, war aber immer ehrlich und fair." Heute füllt Chris Tall mit seinen Shows die größten Hallen der Republik, schaute aber auch immer mal wieder im Punch Club war, der dank Marcus Budde zu einer Institution wurde: "Danke für das, was du für mich und die gesamte Comedy Szene geleistet hast."

Auch RSG-Chefredakteur Thorsten Kabitz zeigt sich tief betroffen: "Wir haben am Montag noch telefoniert. Es ging ihm nicht gut, Marcus wollte mir erzählen, was los ist. Aber er wollte weiter kämpfen und hoffte, dass die Ärzte ihm helfen können." Radio RSG begleitete den "Comedy Punch Club" seit seinen Anfängen als Medienpartner. Thorsten Kabitz stand daher regelmäßig mit dem Veranstalter in Kontakt: "Marcus war einer, dem du nicht böse sein konntest, wenn er dich mal wieder an einem Feiertag oder im Urlaub angerufen hat, um etwas zu besprechen. Er war halt ein Künstler, aber auch einer, der für seine Vision immer gebrannt hat."

Im Februar 2025 war Marcus Budde im Radio RSG-Talk zu Gast. Im Interview erzählte er von seinen Anfängen als Trickfilm-Zeichner, über seine Zeit als Comedy-Autor bei Harald Schmidt oder Rudi Carrell und über sein nächstes großes Projekt: Budde schrieb an einem Drehbuch - der "Comedy Punch Club" als TV-Serie. Das Interview könnt ihr hier noch einmal hören.

© privat
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