Solinger Jobcenter kommt Leistungsbetrügern auf die Spur
Veröffentlicht: Montag, 29.04.2024 18:12
Weil einige immer "kreativer" und dreister bei den Anträgen werden, ist beim Jobcenter detektivischer Spürsinn gefragt.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen versuchen das Solinger Jobcenter um Leistungen betrügen. Im vergangenen halben Jahr sind vier besonders dreiste Fälle aufgefallen. Darunter ein Mann, der seinen Rentenbescheid gefälscht hatte, um doppelte Leistungen zu beziehen. Aber auch Mietverträge oder Briefe würden gefälscht. Die Mitarbeiter leisten dabei nahezu Detektivarbeit, sagt Sascha Bizjak, Sachgebietsleiter der Leistungsabteilung. Seine Message: Sozialleistungsbetrug lohnt sich nicht - und hindert die Mitarbeitenden im Jobcenter daran, reguläre Anträge schneller bearbeiten zu können.
Bizjak sagt, dass seit dem vergangenen Jahr wieder mehr Betrugsfälle auffallen würden als zur Coronazeit - denn die Mitarbeiter können bei Verdachtsfällen nun wieder vor Ort kontrollieren, anstatt nur per Mail oder Brief zu kommunizieren. Wer erwischt wird, muss nicht nur die erschlichenen Leistungen zurückzahlen. In besonders schweren Fällen folgt auch noch eine Strafanzeige, die vor Gericht enden kann. Für Sozialleistungsbetrug kann es bis zu fünf Jahre Haft oder 5.000 Euro Bußgelder geben. In den vergangenen vier Jahren sind vom Jobcenter rund 50 Betrugsfälle angezeigt worden. Insgesamt beziehen knapp 15.000 Menschen in Solingen Leistungen des Jobcenters. Davon sind über 10.000 Menschen erwerbsfähig, ihr Einkommen reicht aber oftmals nicht aus.