THW nach Hochwasser im Dauereinsatz
Veröffentlicht: Dienstag, 27.07.2021 06:15
Seit mittlerweile fast zwei Wochen ist das Technische Hilfswerk Remscheid im Dauereinsatz. Nicht nur in Remscheid und Solingen musste nach dem Hochwasser aufgeräumt werden, das THW Remscheid war in ganz NRW unterwegs. Eine erste Bilanz zeigt, was die Einsatzkräfte bisher geleistet haben. Keller leerpumpen, Fahrzeuge bergen und einsturzgefährdete Gebäude abstützen: das THW erfüllt eine breite Palette an Aufgaben und ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Mehr als 50 Kräfte des THW Remscheid sind weiter in ganz NRW unterwegs. Schwerpunkte gab es zunächst in Wuppertal, wo Treibgut aus der Wupper geborgen wurde, und Hagen. In Euskirchen überwachte das THW die Steinbachtalsperre, die zeitweise zu brechen drohte. Die THW-Helfenden arbeiten alle ehrenamtlich, betont der Ortsbeauftragte Christoph Rühl. Er bedankt sich bei allen Arbeitgebern, die die Helfenden dafür freistellen.

THW Remscheid Einsatzbericht
Seit Mittwochmorgen 14.7.2021 sind über 50 Einsatzkräfte des THW-Ortsverbands Remscheid in ganz NRW im Einsatz. Die Einsatzschwerpunkte waren zunächst in Hagen und Wuppertal. Besonders stark eingebunden waren hier die Baufachberater des Ortsverbands, welche an verschiedenen Schadensstellen die Resttragfähigkeit und Standfestigkeit von Gebäuden beurteilten.
In Wuppertal war die Fachgruppe Schwere Bergung mit dem Schreitbagger insbesondere damit beschäftigt, Treibgut aus der Wupper zu entfernen. Der Schreitbagger, auch „Rettungsspinne“ genannt ist durch die vier variablen Beine und der schnell gewechselten Werkzeuge hoch flexibel und vor Ort universell einsetzbar.
Nachdem die Einsätze zunächst lokal im direkten Umfeld stattfanden, weitet sich das Einsatzgebiet zusehends aus, beispielsweise an die Steinbachtalsperre bei Euskirchen. Hier kam das Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) zur Anwendung. Mit dem ESS werden Bewegungen in der Staumauer überwacht. Der Damm der dortigen Talsperre, drohte auf Grund der Wassermassen zu brechen. Im weiteren Verlauf wurden die Helferinnen und Helfer vor allem im Großraum Eifel eingesetzt, in Schleiden, Gemünd und Kall, um nur einige der vielen Einsatzstellen zu nennen. „In Euskirchen haben unsere Einsatzkräfte seit gestern eine Abschnittsleitung übernommen und koordinieren von dort aus die Fachgruppen Elektroversorgung anderer Ortsverbände, damit die Strom-Infrastruktur in den Ortschaften wieder aufgebaut werden kann“ erklärt Sven Chudzinski, stellvertretender Ortsbeauftragter und ergänzt: „Währenddessen beräumen weitere Gruppen von uns die Urft, um auf neue Wassermengen vorbereitet zu sein“.
Insgesamt hat der Ortsverband Remscheid eine breite Palette an Aufgaben erfüllt: Fachberatung, Baufachberatung, Pumparbeiten, Abstützen und Aussteifen von einsturzgefährdeten Gebäuden, Überwachung von Deichen und Dämmen mittels ESS, Räumarbeiten, Übernahme von Einsatzabschnittsleitungen und Koordinierung sowie Organisation von Einsätzen um nur einige Beispiele zu nennen.