Vier Tote bei Großbrand in Solingen

Nach dem Brand in einem Wohnhaus auf der Grünewalder Straße in Solingen haben die Einsatzkräfte am Mittag ein viertes Todesopfer gefunden.

© Tim Oelbermann

Nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus auf der Grünewalder Straße gibt es nunmehr traurige Gewissheit: Mithilfe von Spürhunden konnte am Montagmittag das vierte Todesopfer gefunden und geborgen werden. Am Morgen hatte die Feuerwehr zunächst drei Todesopfer mitgeteilt, darunter ein Kind. Ein weiteres Kind, ein Säugling, wurde noch vermisst. Zunächst war nicht klar gewesen, ob die vierköpfige Familie, die im Dachgeschoss des Altbaus lebte, zur Zeit des Brandes zuhause war. Nach dem zweiten Kind wurde weitergesucht, auch mit dem Einsatz von Spürhunden. Doch je länger die Suche dauerte, desto geringer schien die Chance, das Kind noch lebend zu finden, so ein Sprecher. Es gibt neun Verletzte. Alle Verletzten werden in Kliniken versorgt. Zwei Personen sind laut Polizei außerdem bei der Flucht vor den Flammen aus den Fenstern gesprungen. Auch ein Mann mit einem Kind auf dem Arm. Eine Person war dabei trotz aufgespanntem Sprungpolster auf einem Autodach gelandet. Inzwischen (seit etwa 09.30 Uhr) laufen die Nachlösch - und Aufräumarbeiten. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar und derzeit teilweise einsturzgefährdet. Auch die Brandursachenermittler der Polizei sind inzwischen vor Ort und haben ihre Arbeit aufgenommen. Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach spricht von einem "Tag der Trauer für die ganze Stadt" und Trauerbeflaggung angeordnet.

Die Grünewalder Straße ist im Bereich der Einsatzstelle - zwischen Kanalstraße und Walter-Dodde-Straße bzw. Gasstraße - weiterhin voll gesperrt, auch die O-Busse der 682 kommen dort nicht durch. Zwischen Graf-Wilhelm-Platz und Brockenberg pendeln deshalb ersatzweise Autobusse. Die Feuerwehr aus Solingen und Umgebung war mit circa 100 Einsatzkräften vor Ort. Notfallseelsorger betreuen die Betroffenen und weitere Anwohner, sowie Einsatzkräfte. Um kurz vor 5 wurde auch die NINA-App ausgelöst - von dem Brandrauch geht aber aktuell keine Gefahr für weitere Stadtteile aus, sagt die Feuerwehr. Sie bittet außerdem dringend darum, den Notruf nicht durch Nachfragen zu blockieren. Der Einsatz wird noch lange andauern, sagt die Feuerwehr.

Die Einsatzstelle an der Grünewalder Straße war auch am Nachmittag weiterhin gesperrt. © Radio RSG / Charlotte Großer
Die Einsatzstelle an der Grünewalder Straße war auch am Nachmittag weiterhin gesperrt.
© Radio RSG / Charlotte Großer
Die Feuerwehr ist noch immer mit den Löscharbeiten beschäftigt.©
Die Feuerwehr ist noch immer mit den Löscharbeiten beschäftigt.
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Menschen zeigen Anteilnahme mit den Opfer des Brandes an der Grünewalder Straße© Radio RSG / Charlotte Großer
Menschen zeigen Anteilnahme mit den Opfer des Brandes an der Grünewalder Straße
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