Die Antworten der Solinger SG Zukunft auf unseren Fragebogen

© SG Zukunft

1. Was wollen Sie tun, um die Innenstadt wieder attraktiver und lebendiger zu machen?

Kurzfristig kann nur das Sicherheitsgefühl und die Sauberkeit verbessert werden. Das muss durch noch konsequentere „Bestreifung“ durch KOD und Polizei geschehen. Das der gut gemeinte Versuch im Kersting Haus aufgegeben werden soll, darf nicht passieren. 

Vielmehr muss das endlich RICHTIG gemacht werden. Folien von den Fenstern, andere Öffnungszeiten in den Abendstunden und gleichmäßige Besetzung. Die Sauberkeit muss weiter gesteigert werden. Hier müssen Ordnungsgelder durchgesetzt werden. 

Langfristig muss sich vieles ändern. Wir von SG Zukunft verfolgen den Ansatz junge Menschen in die Stadtmitte zu ziehen. Als Student und/oder als Neubürger. Dazu haben wir ein umfangreiches Entwicklungskonzept entwickelt, welches sich vom Südpark bis zur Konrad-Adenauer-Str. zieht. Alle heute schwierigen Punkte werden berücksichtigt: Ausgangspunkt ist das alte Bahnhofsgebäude, welches in keinem Fall in andere Hände gelangen darf. Dort soll eine Uni oder eine Fachschule angesiedelt werden, mit einem Schwerpunkt, der im Idealfall auch für die Solinger Industrie interessant ist. Das Omegagelände wird mit einem Genossenschaftlichen Wohnkonzept für Studenten und junge Familien entwickelt. Die Kieserlinghallen werden im Abstimmung mit dem Eigentümer in das Gesamtkonzept integriert. Die Musikschule und die VHS müssen attraktive Räumlichkeiten erhalten. 

In der Innenstadt, beginnend mit unterer Hauptstraße., muss Gastronomie gestärkt werden. Die Wohnungen in den Gebäuden der Haupstr, dürfen nur dann sozial gefördert werden, wenn Sie einem modernen Wohnanspruch entsprechen. 

Der Gebäudekomplex P&C/Kaufhof wird auf Nachnutzungsmöglichkeiten geprüft, da das schon unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geboten ist. Höchste Priorität jedoch ha es, eine Nutzung zu finden, die die Frequenz in der Innenstadt dauerhaft fördert. 

Das kann auch ein Bereich aus dem Rathaus sein. Mehr werden wir dazu vorstellen. Dieser Rahmen hier ist dazu nicht geeignet. 


2. Was wollen Sie tun, um die Solinger Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze in Solingen zu halten bzw. zu schaffen?

Die Wirtschaft besteht aus mehr als Industrie, die große ebenen Flächen benötigt. 72% der Bruttowertschöpfung in Solingen kommt aus Dienstleistungen. Die Industrie braucht aber Verlässlichkeit. Daher sind kurzfristige Entscheidungen ein bereits verabschiedetes Industriegebiet wieder zu canceln, kontraproduktiv. Wir müssen echte Standortvorteile erarbeiten, damit alte Wirtschaftstreibende hier bleiben und neue dazu kommen. Ein großer Unternehmer sagte neulich in einem Interview, der einzige Grund in Solingen zu bleiben 

wäre aus Nostalgie. Das ist zu wenig. Wir können die Wirtschaft stützen in dem wir Kita Ganztagesplätze endlich für alle realisieren, den Offenen Ganztag ausbauen und jungen Familien günstigen Wohnraum am Rande unserer wunderbaren Natur anbieten, z.B. über die zuvor angesprochene Genossenschaft. Wohnen in den umliegenden Großstädten ist teuer, pendeln stressig. Wenn wir gut ausgebildete Menschen nach Solingen ziehen, stärkt das die Wirtschaft. Darüber hinaus müssen wir das gute Gründernetzwerk, das in den letzten Jahren erfolgreich von der WiFö entwickelt wurde, weiter ausbauen und noch besser mit bestehenden Unternehmen vernetzten. Die WiFö muss viel stärker proaktiv agieren und den der Wirtschaft deutlich intensiver „den Puls“ fühlen um frühzeitig auf zukünftige Anforderungen vorbereitet zu sein. Sie muss zu einem viel stärkeren Dienstleister werden, der SOLINGER Unternehmer noch besser fördert. 


3. Was wollen Sie konkret tun, um die Lage an Kitas und Schulen in Solingen zu verbessern?

Hier ist einiges angestoßen – durchaus positiv. Insbesondere die Schul- und Kitaneubauten, die in naher Zukunft anstehen. Jedoch ist zu prüfen, wie man noch mehr Personal für diese Zukunftsentscheidende Frage finanzieren kann. Auch ist mit den anderen Trägern viel enger zusammenzuarbeiten. Dass die KITA „ELELE“ an der Neuenkamper Str. schließen musste, scheint auch am mangelnden Einsatz der Verantwortlichen auf Städt. Seite gelegen zu haben. Zusätzlich muss man versuchen, Schulen von Bürokratie zu entlasten – überall dort, wo alle Verantwortlichen das gleiche machen müssen. Mehr Koordination mit und zwischen den Schulen ist wichtig, damit wir uns mehr auf das LEHREN konzentrieren können, als auf die Verwaltung. 


4. Was sind Ihre Pläne, um in Solingen mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen?

Siehe oben. Die Stadt muss selber wieder zu einem Anbieter von Wohnraum werden

a.  Um preisregulierend in den Markt einzugreifen

b.  Um langfristig Vermögen und Einnahmen für die Stadt jenseits von Gewerbesteuern zu sichern

Wir haben Gott sei Dank den Spar- und Bauverein Solingen, der hier herausragend arbeitet. Eine Kooperation sollte in jedem Fall ausgelotet werden. 


5. Wie wollen Sie den Verkehr in Solingen zukunftsfähig machen?

Auch wir haben nicht die Lösung, die allen gerecht werden kann. Nur über Kompromisse wird man hier zum bestmöglichen Ergebnis kommen. Unser Zersiedelung und die Topographie stellen uns vor besondere Herausforderungen. 

Aber mit Ideologiefreiem Denken wird man weiterkommen. So ist der Vorschlag von Hr. Pasch, die Viehbachtalstrasse einspurig zu machen und für Fahrradfahrer zu öffnen sicher bedenkenswert und gleichzeitig mit dem sinnvollen Ansatz das Industriegebiet Scheuern an die Vieh anzuschließen, aus unserer Sicht kein Widerspruch. Der ÖPNV wird in Städten unserer Größenordnung nie so eine tragende Rolle spielen können, wie in Millionstadten. Das wäre nicht finanzierbar. 


6. Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den Mitbewerbern?

Zunächst unser politische Unabhängigkeit. Wir sind nur den Solinger:innen und unserer Heimatstadt verpflichtet. Ideologiefrei. Und wir haben nicht irgendwelche Verpflichtungen Posten mit bestimmten Personen besetzten zu müssen, nur weil Sie lange in der Partei sind, o.ä. bei uns zählt alleine die jeweilige Fachkompetenz. Wir sehen Rat und Verwaltung als Dienstleistungsorgane der Bevölkerung. Auch haben wir nichts von dem zu verantworten, was hier in den letzten 10 Jahren passiert ist. Wir arbeiten nicht mit unfertigen Ideen, sondern mit realisierbaren Konzepten, die zu Ende gedacht sind. Auch die kleinen Projekte sind uns wichtig, weil diese schnell und preiswert umgesetzt werden können. Wir denken vernetzt und nicht in Silos.



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