Solingen: Urteil im Fronhof-Prozess kommende Woche erwartet

Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf werden im Prozess um das Messerattentat am Solinger Fronhof heute die ersten Plädoyers erwartet.

Gestern hatte ein psychiatrischer Gutachter den angeklagten Mann aus Syrien für voll schuldfähig erklärt. Offen blieb im Prozess bis zuletzt, wie eng der IS-Bezug des Angeklagten tatsächlich war. Auf die Frage, welche Strafe er für angemessen hielte, sagte Issa Al H. dem Gutachter wörtlich: Man solle ihn für 2-3 Jahre beobachten, aber seine Chatpartner hinrichten. Der Gutachter wertete das als Versuch des Syrers, von der eigenen Schuld abzulenken. Auch seine Verweise auf den Gaza-Konflikt seien wohl eher eine nachträgliche moralische Rechtfertigung. Issa Al H. habe genau gewusst, was er tut, sei von radikalen Ideologien und Gewaltfantasien getrieben und habe keineswegs zufällig, sondern zielgerichtet gehandelt. Auch die Nebenkläger wollen deshalb auf eine Verurteilung mit anschließender Sicherungsverwahrung plädieren. (tk)

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