Weniger Prostitution wegen Corona

Die Corona-Lockdowns haben sich bei vielen Gewerbetreibenden bemerkbar gemacht - auch im Sexgewerbe. Das Landesamt für Statistik liefert dazu jetzt Zahlen. Demnach gab es in Remscheid Ende vorigen Jahres deutlich weniger angemeldete Prostituierte als noch ein Jahr vorher. Waren Ende 2019 in Remscheid noch 38 Sexarbeiterinnen offiziell gemeldet, waren es Ende 2020 gerade einmal 12. In Wuppertal hat sich die Zahl sogar von 271 auf 113 reduziert, in Solingen blieb sie weitgehend konstant. Bis auf eine kurze Unterbrechung im Herbst mussten Bordelle, Nachtclubs und ähnliche Etablissements voriges Jahr seit dem ersten Lockdown durchgängig geschlossen bleiben. Dass einige Prostituierte daraufhin illegal weitergearbeitet haben, galt in der Branche als offenes Geheimnis. Genaue Zahlen hat dazu natürlich keiner. Seit Juli 2017 besteht durch das deutsche Prostitutionsgesetz offiziell Anmeldepflicht.

Ende 2020 waren in Nordrhein-Westfalen 6 303 Personen nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) angemeldet. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, war damit die Zahl der gemeldeten Prostituierten in dem von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 um rund ein Drittel (- 33,5 Prozent) niedriger als 2019.

80,9 Prozent der 6 303 im vergangenen Jahr angemeldeten Prostituierten waren im Alter zwischen 21 und 45 Jahren. 3,7 Prozent waren jünger (im Alter von 18 bis 20 Jahren) und 15,5 Prozent älter (45 Jahre oder älter).

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