1/3 aller Neuinfektionen im RSG-Land wurden diesen Januar erfasst
Veröffentlicht: Montag, 31.01.2022 06:19
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Remscheid und Solingen insgesamt rund 37.000 Infektionen festgestellt worden. Ein Drittel davon stammt allein aus den letzten vier Wochen.

Rund 7.400 Neuinfektionen hat das Solinger Gesundheitsamt in den vergangenen vier Wochen seit Anfang Januar registriert und weitergemeldet. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020 gab es in Solingen bis dato insgesamt 22.359 bestätigte Positiv-Fälle.
In Remscheid ist die Situation ähnlich: Rund 5.100 neue Fälle kamen hier seit Anfang 2021 dazu. Die Gesamtzahl der bislang erfassten Infektionen seit Beginn der Pandemie liegt bei 15.068. Sprich: Auch in Remscheid stammen rund ein Drittel aller bislang erfassten Corona-Fälle aus den vergangenen vier Wochen.

Liegt es an den häufigen Tests in den Schulen und Kitas?
Nein. Auch wenn derzeit viel über die Situation in Kitas und Schulen diskutiert und berichtet wird: Unter den Neu-Infizierten im Januar machten Kinder und Jugendliche insgesamt (nur) rund 30% aus. Rund die Hälfte der neuen Positivfälle sind Erwachsene zwischen 20 und Mitte 50.
Aber, trotz Rekord-Inzidenzen: Die Zahl der Covid-Patienten in den Kliniken ist in den vergangenen Wochen nur leicht gestiegen. In Remscheid werden Stand heute 26 Corona-Fälle im Krankenhaus behandelt. Heute vor einem Jahr, Ende Januar 2021, waren es in etwa genauso viele (28 Patienten), damals allerdings lag der Inzidenzwert bei gerade einmal 75. (Weitere Zahlen im Corona-Ticker)
Remscheid: Coronafälle der letzten 7 Tage nach Alter
0-9 Jahre: 337 Fälle
10-19 Jahre: 553 Fälle
20-29 Jahre: 377 Fälle
30-39 Jahre: 492 Fälle
40-49 Jahre: 391 Fälle
50-59 Jahre: 264 Fälle
60-69 Jahre: 109 Fälle
über 70 Jahre: 70 Fälle
Stimmen die Zahlen überhaupt oder wird nur noch geschätzt?
Die Gesundheitsämter im RSG-Land versichern: Es wird auch weiterhin jede (PCR-)bestätigte Neuinfektion erfasst und an Land und RKI weitergemeldet. Allerdings klappt das derzeit nicht immer tagesaktuell. Durch Überlastung der Labore sind Ergebnisse meist tagelang unterwegs, bis sie bei den Betroffenen und in den Gesundheitsämtern landen. Und bei besonders hohem Aufkommen wie zuletzt können dann auch in den Ämtern nicht alle Fälle sofort bearbeitet und in die Systeme eingetragen werden. Heißt: In der vergangenen Woche gab es tageweise mehr Fälle, als in den RKI-Zahlen ausgewiesen. Bis alle Ergebnisse abgearbeitet sind, dürfte das Niveau noch auf einem erhöhten Level bleiben. Die Inzidenzwerten lassen daher derzeit nur bedingt Rückschlüsse auf das tatsächliche Infektionsgeschehen zu.
Tatsächlich nur noch geschätzt werden kann von den Gesundheitsämtern der Wert der "aktuell Infizierten": In der Anfangsphase der Corona-Pandemie, als für Infizierte generell eine Quarantäne/Isolation von 14 Tagen galt, wurden alle Fälle für zwei Wochen in der Statistik als "aktuell infiziert" geführt. Durch die veränderten Quarantäne- und Isolations-Regelungen und die Möglichkeit des Freitestens haben die Behörden jedoch keinen Überblick mehr darüber, weil solche Ergebnisse in der Regel dann gar nicht mehr ans Gesundheitsamt zurückgemeldet werden (müssen). Nach Schätzung des NRW-Landeszentrums Gesundheit sind aktuell in Remscheid und Solingen jeweils rund 5.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.