Brand Grünewalder Straße: Feuer wurde vorsätzlich gelegt
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.03.2024 14:45
Nach dem Brand in einem Wohnhaus an der Grünewalder Straße geht die Staatsanwaltschaft von Brandstiftung aus und ermittelt wegen versuchten Mordes.

Am Mittwochnachmittag (27.03.) hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal die Ergebnisse eines vorläufigen Gutachtens von Brandermittlern vorgestellt. Demnach ist der Großbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Grünewalder Straße 69 auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Bei dem Feuer waren Montagmorgen (25.03.) ein Vater, eine Mutter und zwei Kinder einer bulgarischen Familie ums Leben gekommen. Es gebe derzeit keine Hinweise auf ein fremdenfeinliches Motiv. Tatverdächtige haben die Ermittler aber bisher nicht. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ruft deshalb zur Mithilfe auf und bittet alle Bürger, die Hinweise dazu geben können, sich unter der Nummer 0202 284 1122 zu melden. Das geht auch anonym über das Hinweisportal der Polizei, über das auch Bild- und Videomaterial hochgeladen werden kann: https://nrw.hinweisportal.de/
Ausgangspunkt des Brandes war den Gutachtern zufolge das Treppenhaus des rund 100 Jahren alten Altbaus. Das Feuer hatte sich durch einen sogenannten Kamineffekt binnen fünf Minuten bis zum Dach ausgebreitet. Im hölzernen Treppenhaus seien "deutlich Reste eines Brandbeschleunigers" nachgewiesen worden, so die Staatsanwaltschaft. Aufgrund dieser Erkenntnisse müsse von einer "vorsätzlichen Brandstiftung" ausgegangen werden. Nach derzeitigem Stand der Untersuchungen ist die vierköpfige Familie nicht im Schlaf verstorben, sondern hat noch versucht, den Flammen zu entkommen. Die Eltern seien 28 und 29 Jahre alt gewesen, die Kinder knapp drei Jahre und ein Säugling erst fünf Monate alt.
Die Erklärung von Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt im Originalton.
Außerdem teilte die Staatsanwaltschaft in der Pressekonferenz mit, dass es in dem Mehrfamilienhaus - entgegen anders lautender Medienberichte - durchaus Rauchmelder gegeben habe. Diese hätten auch ausgelöst, sei von Bewohnern bestätigt worden, die der Flammenhölle noch entkommen konnten.
Im November 2022 war es im selben Gebäude schon einmal zu einem nächtlichen Brandeinsatz gekommen. Ein Holzverschlag im Treppenaufgang des Mehrfamilienhauses war in Brand geraten. Damals konnte die Feuerwehr jedoch das Feuer schnell eindämmen und alle Bewohner aus dem Haus holen.