Solingen: Feuerwehr-Drohne entdeckt "zufällig" den MHKW-Großbrand

Neue Details zum Einsatz in der Solinger Müllverbrennungsanlage. Das Ausmaß des Schadens durch das Feuer ist noch unklar.

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Große Aufregung am Samstagmittag in Solingen: Großbrand in der Müllverbrennungsanlage an der Sandstraße. Dichte schwarze Wolken stiegen aus dem Dach des MHKW auf, die Warnsirenen wurden ausgelöst. Nach etwas mehr als einer Stunde gab es zwar Entwarnung, aber die Feuerwehr war noch bis zum Abend vor Ort. Ersten Erkenntnissen zufolge sei es auf der Rutsche aus bislang ungeklärter Ursache zu einer Entzündung gekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Das Feuer habe sich dann bis nach oben in das Dachgeschoss des etwa 32 Meter hohen Gebäudes ausgebreitet, an dem die Rutsche angebracht ist. Zur Höhe des Schadens gibt es noch keine Infos, dafür gibt es mehr Details zum Einsatz.

Entdeckt wurde der Brand nämlich eher zufällig von der Feuerwehr selbst: Direkt neben der Müllverbrennung liegt das Busdepot des Stadtwerke-Verkehrsbetriebs. Hier fand Samstagmorgen eine Übung des Rettungsdienstes statt. Dabei war auch die Drohnengruppe der Freiwilligen Feuerwehr, die ihre relativ neue Einsatzdrohne demonstrieren sollte. "Als die Drohne einigen Führungskräften vorgeführt wurde, flog sie in Richtung des Müllheizkraftwerkes. Dabei wurde schwarzer Rauch aus dem Dachbereich entdeckt", so Feuerwehr-Pressesprecher Michael Pölcher. Dann ging es ganz schnell und wenig später war die komplette Solinger Feuerwehr inklusive Freiwilliger Feuerwehr schon auf den Beinen.

Die Löscharbeiten im Dach der Anlage gestalteten sich allerdings durch die Höhe des Gebäudes und die Besonderheiten des Geländes an der Sandstraße zunächst schwierig: Rund 40 Meter musste die Feuerwehr in die Höhe kommen, das entspricht in etwa einem 13-stöckigen Hochhaus. Erschwerend hinzu kam der kräftige Wind, der das Feuer angefacht hat. Dennoch: Schon gegen 12 Uhr, knapp 40 Minuten nach offiziellem Beginn des Einsatzes, hatte die Feuerwehr den Brand zumindest unter Kontrolle. Die weiteren Löscharbeiten zogen sich aber noch über Stunden hin und erst gegen 18 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt. Ansonsten seien keine Verletzten zu beklagen, so eine Sprecherin der Technischen Betriebe (TBS).

Das Ausmaß des Schadens wird man vermutlich heute erst genauer begutachten können. Stand gestern Abend hieß es von den TBS, dass es mindestens morgen (Montag) nicht möglich sein wird, privaten Kleinmüll zur Müllverbrennung an der Sandstraße zu bringen. Die Müllabfuhr ist laut TBS nicht betroffen, sie soll morgen normal rausfahren. Außerdem erzeugt das Müllheizkraftwerk auch Fernwärme und Strom für einige städtische Gebäude oder das Klinikum. Um die Versorgung müsse sich keiner Sorgen machen, sagt Betriebsleiter Ralf Weeke. Trotz des Vorfalls könne man die Fernwärme- und Stromversorgung weiterhin aufrechterhalten.

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