Wachsende Hoffnung dank sinkender Inzidenzwerte
Veröffentlicht: Sonntag, 23.05.2021 08:03
In Solingen scheint sich der Inzidenzwert unter 100 zu stabilisieren, aber auch in Remscheid gibt es einen vorsichtigen Rückgang.

Das Corona-Update am Sonntag
In Solingen wächst die Hoffnung auf weitere Öffnungen: Lediglich acht neue Corona-Fälle wurden am Samstag registriert. Der Inzidenzwert sinkt daher am heutigen Sonntag auf 61,5 und damit noch unter den landesweiten Durchschnitt (69,4). In den vergangenen sieben Tagen wurden insgesamt 98 Neuinfektionen in Solingen gemeldet. Bei der Zählung der Tage für die Lockerung der "Bundes-Notbremse" werden der heutige Sonntag und der morgige Pfingstmontag als Feiertag allerdings nicht berücksichtigt.
Aber auch in Remscheid gibt es zumindest wieder eine positive Tendenz: 17 neue Corona-Fälle hat das Gesundheitsamt hier am Samstag verzeichnet. Der Remscheider Inzidenzwert geht am Sonntag auf 115,9 zurück und könnte bei anhaltender Tendenz in den kommenden Tagen auch wieder unter die 100 kommen.
Noch erfreulicher ist die Entwicklung bei den Nachbarn in Wermelskirchen oder Leichlingen: Der Inzidenzwert im Rheinisch-Bergischen Kreis fällt am Sonntag auf 41,3 und damit unter den nächsten Grenzwert von 50. Sollte diese Entwicklung weitergehen, könnte man hier ab Dienstag bereits mit dem Zählen der Werktage für die nächste Öffnungsstufe beginnen. Nach dem Verlassen der "Bundes-Notbremse" konnten im Rheinisch-Bergischen-Kreis am Freitag bereits die Ausgangssperren aufgehoben und die Außengastronomie wieder geöffnet werden.
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Solingen zählt am Dienstag weiter
Am Samstag lag die Corona-Wocheninzidenz in Solingen bei 74,1 und damit den vierten Werktag in Folge unter 100. Nun kommt allerdings erstmal das Pfingstwochenende dazwischen: Damit es nach der Öffnung der Geschäfte zu weiteren Lockerungen und dem Wegfall der Ausgangssperre kommt, müsste Solingen auch am Dienstag (25. Mai) noch unter 100 liegen. Die „Bundes-Notbremse“ verlangt fünf aufeinander folgende Werktage unter dem jeweiligen Grenzwert. Die Inzidenzwerte an Sonn- und Feiertage werden bei der Zählung nicht berücksichtigt. Dienstag wäre Tag 5, dann könnten ab kommenden Donnerstag die nächsten Schritte folgen. Bis dahin bleiben die schärferen Kontaktregeln auf jeden Fall noch in Kraft (außer für Geimpfte und Genesene, die davon ausgenommen sind) und auch die körpernahen Anbieter wie Kosmetik-, Tattoo- oder Sonnenstudios weiter geschlossen. (Das gilt jetzt in Solingen)
Warum ist die Prognose für Solingen schwierig?
Um eine Wochen-Inzidenz von unter 100 zu erreichen, darf Solingen im Schnitt (!) nicht über 23 Neuinfektionen pro Tag kommen. Am Freitag gab es allerdings mit 25 neuen Positivfällen wieder einen leichten Anstieg. Anfang dieser Woche wurden zwei Tage in Folge jeweils nur 2 Neuinfektionen gemeldet. Diese ungewöhnlich niedrigen Zahlen fallen am kommenden Montag und Dienstag wieder aus der Rechnung für die Wocheninzidenz raus. Sollte die Zahl der Neumeldungen dann höher liegen, könnte es kurz vor dem Stichtag am Dienstag nochmal einen leichten Anstieg des Wertes geben. Andererseits dürfte das Testaufkommen am langen Pfingstwochenende eher niedriger sein, das könnte der Entwicklungen der Zahlen wiederum zu Gute kommen.
Warum sieht es in Remscheid gar nicht so schlecht aus?
Remscheid lag heute vor einer Woche kurzzeitig unter 100. In den vergangenen Tagen stieg der Wert dann aber wieder an und lag am gestrigen Samstag bei 125,7.
Allerdings: Schaut man auf die einzelnen Wochentage, ist die Entwicklung in Remscheid zuletzt wieder eher positiv! Wurden bis Mitte der Woche teils knapp 30 neue Fälle pro Tag registriert, waren es am Donnerstag und Freitag nur 18 bzw. 16.
Schwankungen ergeben sich in Remscheid schnell durch die vergleichsweise niedrige Einwohnerzahl. Um unter eine Wocheninzidenz von 100 zu kommen, dürfen rein rechnerisch im Schnitt nicht mehr als 15 Neuinfektionen dabei sein. Sprich: Sollte sich die Entwicklung der letzten Tage fortsetzen, könnte es für Remscheid in der kommenden Woche schon wieder besser aussehen, wenn dann einige Tage mit höheren Einzelwerten aus der 7-Tage-Zählung wieder rausfallen.
Weitere Details zur Inzidenzberechnung Klar erkennbare Gründe oder "Hotspots", die den Anstieg der letzten Tage erklären, gibt es aus Sicht des Remscheider Gesundheitsamtes jedenfalls nicht.
Welchen Einfluss haben Tests und Öffnungen?
Schwierig zu beantworten. Feststellen lässt sich aber: Die Wiederöffnung der Schulen für den Wechselunterricht zeigt in Solingen bislang kaum Effekte auf die Zahlen. Die in den Grundschulen nun eingesetzten Lollitests hätten in den ersten anderthalb Wochen in weniger als zehn Fällen ein positives Ergebnis gebracht.
Dass die Öffnung der Geschäfte zu vermehrten Tests und das dann wiederum zu vermehrten Positivbefunden führt, ist wiederum so auch nicht zu beantworten: In Remscheid wurden am Montag, dem ersten Tag mit "click & meet", rund um 2.700 Schnelltests in einer der Teststellen gemacht. Am vorangegangen Freitag (14. Mai) waren es rund 2.500 Schnelltests, also nur geringfügig weniger. Vollständige Zahlen für die erste Woche liegen bislang aber nicht vor.