Wuppertal schließt Schulen, Spiel- und Sportanlagen
Veröffentlicht: Sonntag, 21.03.2021 09:13
Wegen der hohen Inzidenzwerte schalten die weiterführenden Schulen in Wuppertal wieder auf Distanzunterricht um.

Am Sonntag ist es passiert. Einen Tag vor dem nächsten Corona-Gipfel steigt die Inzidenz NRW- und deutschlandweit auf knapp über 100. Bei uns im RSG-Land liegt sie schon seit Tagen darüber und in Wuppertal werden deshalb jetzt – eine Woche vor den Osterferien – die Schulen wieder geschlossen.
Am Samstag Nachmittag um 17 Uhr gab es nach einigem Hin und Her zwischen Stadt und Land aus Düsseldorf grünes Licht, um formal die Präsenzpflicht für die weiterführenden Schulen aufzuheben. Heißt, die Wuppertaler Grund- und Förderschlen bleiben im Wechselmodell. Die weiterführenden Schulen werden aber bis auf die Abschlussklassen wieder auf Distanz umschalten, für die Jahrgänge 5 und 6 soll eine Notbetreuung angeboten werden. Die Allgemeinverfügung gilt formal ab Dienstag (23. März). Die Stadt empfiehlt den Schulen aber, bereits ab Montag den Präsenzunterricht auszusetzen.
Gibt es weitere Maßnahmen in Wuppertal?
Das war der "Deal" mit dem Land. Gesundheitsminister Laumann hatte die Woche ja schon deutlich gemacht, wenn einer Stadt nicht anderes einfalle als Schulen zu schließen, reiche ihm das nicht. Deshalb müssen jetzt in Wuppertal auch alle Sportanlagen und Spielplätze (ab 17.30 Uhr) wieder geschlossen werden und auch die Musikschulen dürfen nur noch Kinder bis Grundschulalter unterrichten. Das wird ebenfalls über die Allgemeinverfügung geregelt.
Wie ist die Corona-Lage im RSG-Land?
Der Inzidenzwert ist noch nicht ganz so hoch wie in Wuppertal (154,6), aber ebenfalls steigend. Solingen liegt am Sonntag bei 131,2 und Remscheid bei 142,8. In unseren beiden Städten waren es zuletzt 30-40 neue Fälle pro Tag, da geht der Inzidenzwert, der ja pro 100.000 Einwohner berechnet wird, dann entsprechend hoch. Beide Gesundheitsämter sprechen von einem diffusen Geschehen. Keine großen Hotspots, viele Einzelfälle, die meisten stecken sich privat bzw. zuhause an, sofern sich das nachvollziehen lässt. Positiv: Die Häufigkeit der Corona-Todesfälle und die Zahl der Covid19-Patienten in den Krankenhäusern ist derzeit noch niedriger als in der zweiten Welle im Winter – ähnlich ist es im Bundestrend.
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Sind auch in Remscheid und Solingen weitere Maßnahmen geplant?
Stand Freitag war das in den Rathäusern noch kein Thema. In Solingen wäre man argumentativ auch ein bisschen in der Falle. Der Solinger OB Kurzbach hatte im November sehr für das Wechselmodell auch bei höheren Zahlen gekämpft. Außerdem setzt Solingen ja derzeit auf die so genannten Lolli-Tests, eine Art spielerischer PCR-Test in Kitas. Da gab es in 25 Kitas in Solingen-Mitte bislang allerdings nur einen positiven Fall. Viele Argumente für Schul- und Kita-Schließungen hätte man da aktuell nicht. Die Krisenstäbe in Remscheid und Solingen werden sicher die aktuelle Lage beraten, nach letzten Signalen wartet aber jetzt erstmal die Ergebnisse des Bund-Länder-Gifpels am Montag ab.